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DARMBAKTERIEN FÖRDERN AUSDAUER

DARMBAKTERIEN FÖRDERN AUSDAUER

Amerikanische Mediziner haben spezielle Darmbakterien identifiziert die die Ausdauer von Spitzensportlern steigern. In Stuhlproben von Marathonläufern konnten sie einen erhöhten Gehalt an Bakterien der Gattung „Veillonella“ nachweisen. Diese Bakterien verwerten die bei der Muskelaktivität entstehende Milchsäure und setzen ein Produkt frei, das die Ausdauer verbessert.

Propionate erhöhen Energieverbrauch

Bekannt war bisher, dass Veillonella-Bakterien Laktate als einzige Kohlenstoffquelle nutzen. Laktate entstehen bei längerer sportlicher Betätigung im Muskel. In einem Versuch mit Mäusen wies die Gruppe um Kostic nun nach, dass Laktate durch die Darmwand in den Darm gelangen können.

Dort werden sie von Veillonella in kurzkettige Fettsäuren, darunter Propionate, umgewandelt. Über deren Wirkung schreiben die Wissenschafter in Bezug auf frühere Forschungsergebnisse: «Es wurde gezeigt, dass Propionate die Herzfrequenz und die maximale Rate des Sauerstoffverbrauchs erhöhen, den Blutdruck bei Mäusen beeinflussen sowie den Energieverbrauch im Ruhezustand und die Fettverbrennung bei nüchternen Menschen erhöhen.»

Ihre Erkenntnisse wollen die Forscher auch medizinisch nutzen: «Was wir uns vorstellen, ist eine probiotische Ergänzung, die die Menschen einnehmen können, um ihre Fähigkeit zu sinnvoller Bewegung zu verbessern und sich somit vor chronischen Krankheiten, einschliesslich Diabetes, zu schützen».

Stress und Ernährung verändern Darmflora

Im menschlichen Darm leben etwa 160 Arten von Darmbakterien. Ihre Funktion ist es, die Verdauung und die Absorption der Nahrungsmittel für die Energieproduktion zu unterstützen. Zudem sind sie für die Versorgung mit essentiellen Vitaminen und kurzkettigen Fettsäuren von Bedeutung.. Relativ neu sind Erkenntnisse über den Einfluss von Ernährung und Stress auf das Mikrobiom. Untersuchungen zeigen, dass sogar die Entstehung von Krankheiten wie Depressionen mit der Zusammensetzung der Bakterienspezies im Darm in Verbindung gebracht werden.

Durch die Ernährung kann das Mikrobiom des Darms stark beeinflusst werden. Erste Untersuchungen mit Pro- und Präbiotika lassen vermuten, dass das Mikrobiom wie ein endokrines Organ agiert. Ausschüttung von Seratonin, Dopamin und anderen Neurotransmitter werden veranlasst.

Quelle: Clark A, Mach N, Exerice-induced stress behavior, gut-microbiota-brain axis and diet: a systemtiv Review for athletes. J int Soc-Sports Nutr. 2016;13:43. doi:10:1186/s12970-016-0155-6

Bild: Lizenz iStock No:180837439