Neues YouTube Podcast Thema: Muskelzerrung

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Diesmal geht es um das Thema „Muskelzerrung- richtig behandeln, Schaden vermeiden“.

Ab sofort auf unserem YouTube-Kanal physio.behnke.
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Neues YouTube Reel online: Das Glymphatische System

Dienstag, 29.07.2025 – 18:00 Uhr

„Das Glymphatische System“
Zu sehen auf unserem YouTube-Kanal physio.behnke.

Vorbeischauen und reinhören lohnt sich!

Viel trinken – wenig Wirkung?

Viel trinken – wenig Wirkung?

Eine kritische Analyse der Flüssigkeitssubstitution bei posttraumatischen und lymphatischen Schwellungen

Einleitung

Die Empfehlung „viel trinken“ ist in der medizinischen Praxis weit verbreitet, insbesondere bei der Behandlung von Schwellungen nach Operationen oder Überlastungen. Doch wie effektiv ist diese Maßnahme tatsächlich? Diese Abhandlung untersucht die Rolle der Flüssigkeitszufuhr im Kontext von Gewebeschwellungen und beleuchtet, ob und wie sie zur Reduktion von Ödemen beiträgt.

Physiologische Grundlagen der Flüssigkeitsverteilung

Der menschliche Körper besteht zu etwa 60 % aus Wasser, das sich auf verschiedene Kompartimente verteilt:

Intrazellulär (40 %): Flüssigkeit innerhalb der Zellen.

Extrazellulär (20 %): Unterteilt in Interstitium (15 %) und Plasma (5 %).

Der Austausch zwischen diesen Kompartimenten wird durch osmotische Gradienten und hydrostatischen Druck geregelt. Ein Gleichgewicht ist entscheidend für die Homöostase.

Pathophysiologie von Schwellungen

Schwellungen entstehen, wenn die Filtration von Flüssigkeit aus den Kapillaren in das Interstitium die Rückresorption und den lymphatischen Abfluss übersteigt. Ursachen können sein:

Erhöhte Kapillarpermeabilität: Durch Entzündungsmediatoren nach Trauma oder Operation.

Lymphatische Insuffizienz: Beeinträchtigung des Lymphabflusses.

Hydrostatischer Druckanstieg: Bei venöser Insuffizienz.

Diese Faktoren führen zur Ansammlung von Flüssigkeit im Interstitium und manifestieren sich klinisch als Ödeme.

Flüssigkeitszufuhr und ihre Wirkung auf Schwellungen

Die Annahme, dass erhöhte Flüssigkeitszufuhr direkt zur Reduktion von Schwellungen führt, ist nicht eindeutig belegt. Während ausreichende Hydratation wichtig für die allgemeine Gesundheit ist, kann übermäßiges Trinken ohne begleitende Maßnahmen den interstitiellen Druck erhöhen und somit Schwellungen verstärken.

Zudem kann eine hohe Flüssigkeitszufuhr ohne aktive Mobilisation oder lymphatische Drainage den Abtransport von interstitieller Flüssigkeit nicht effektiv fördern. Es besteht die Gefahr, dass zusätzliche Flüssigkeit ins Gewebe diffundiert und Ödeme verschlimmert.

Qualität der Flüssigkeit: Leitungswasser vs. Mineralwasser

Die Wahl der Trinkflüssigkeit kann Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt haben:

• Leitungswasser: In Deutschland streng kontrolliert, jedoch können hausinterne Leitungen Verunreinigungen verursachen.

• Mineralwasser: Variiert in Mineralstoffgehalt; natriumarmes Mineralwasser kann vorteilhaft sein, da Natrium Wasser im Gewebe bindet und somit Schwellungen fördern kann.

Es ist wichtig, die Qualität und Zusammensetzung der aufgenommenen Flüssigkeit zu berücksichtigen, insbesondere bei Patienten mit Neigung zu Ödemen.

Therapeutische Implikationen

Eine effektive Reduktion von Schwellungen erfordert einen multimodalen Ansatz:

• Manuelle Lymphdrainage: Fördert den Abfluss von interstitieller Flüssigkeit.

• Kompressionstherapie: Reduziert den hydrostatischen Druck im Gewebe.

• Bewegungstherapie: Aktiviert die Muskelpumpe und unterstützt den Lymphfluss.

• Angepasste Flüssigkeitszufuhr: Individuell abgestimmt, um Überhydratation zu vermeiden.

Die alleinige Empfehlung „viel trinken“ ist insuffizient und kann ohne begleitende Maßnahmen kontraproduktiv sein.

Fazit

Die pauschale Empfehlung zur erhöhten Flüssigkeitszufuhr bei Schwellungen sollte kritisch hinterfragt werden. Eine individualisierte Therapie, die die Qualität und Menge der Flüssigkeitszufuhr sowie begleitende physikalische Maßnahmen berücksichtigt, ist essenziell für eine effektive Ödemreduktion.

Quellen:

1. Tactile Medical. How to Manage Edema After Surgery. [https://tactilemedical.com/resource-hub/cellulitis-and-edema/how-to-manage-edema-after-surgery/]

2. Mayo Clinic. Edema – Diagnosis and treatment. [https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/edema/diagnosis-treatment/drc-20366532]

3. NCBI Bookshelf. Fluid Management – StatPearls. [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK532305/]

4. PubMed. A HIGH FLUID INTAKE IN THE MANAGEMENT OF EDEMA. [https://www.acpjournals.org/doi/10.7326/0003-4819-21-6-937]

5. Wikipedia. Fluid balance. [https://en.wikipedia.org/wiki/Fluid_balance]

Muskelhartspann Podcast Episode No.7 online

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Den aktuellen Beitrag zum Thema „Muskelhartspann“ findest du ab sofort auf unserem YouTube-Kanal physio.behnke.
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Muskelhartspann – Wenn Muskeln verhärten und nicht mehr loslassen

Muskelhartspann – Wenn Muskeln verhärten und nicht mehr loslassen

1. Definition und Abgrenzung

Muskelhartspann – in der Fachsprache auch Myogelose genannt – beschreibt eine umschriebene Verhärtung der Muskulatur, tastbar als strähnige oder knotige Struktur. Betroffene berichten über dumpfen, lokalisierten Schmerz, oft verstärkt bei Druck oder Dehnung.

Im Unterschied zu einem Muskelkrampf ist Muskelhartspann nicht plötzlich spastisch, sondern eher chronisch anhaltend und oft Folge eines länger bestehenden Reizes (DocCheck Flexikon, 2024).

2. Physiologie – Was passiert im Muskel?

Ein Muskelhartspann ist das Ergebnis eines Teufelskreises aus neuromuskulärer Dysregulation und lokaler Minderdurchblutung:

1.Muskelspindeln & Golgi-Sehnenorgane melden eine Überlastung → Schutzspannung entsteht.

2.Die Daueranspannung führt zu Mikrozirkulationsstörungen, Sauerstoffmangel (Hypoxie) und lokaler Azidose.

3.Diese Stoffwechsellage verstärkt den Schmerz → der Muskel „hält“ die Spannung noch stärker (Schmerz-Tonus-Schmerz-Zyklus).

Auch segmentale Reflexe spielen eine Rolle: So kann eine Blockade in der Lendenwirbelsäule zu einem Hartspann der Hamstrings führen (Thermacare, 2023).

3. Ursachen – von Überlastung bis Equipmentfehler

3.1 Medizinisch-klassische Ursachen

•Akute Überlastung (z. B. Bergläufe, intensives Krafttraining)

•Mikrotraumata nach Zerrungen oder Prellungen

•Chronische Fehlhaltung und Dysbalancen

•Vegetative Faktoren: Stress führt über Sympathikusaktivität zu anhaltendem Hypertonus (DocCheck Flexikon, 2024)

3.2 Alltagsfaktoren – oft unterschätzt

Hier zeigt sich der Praxisblick: Viele Hartspannprobleme entstehen durch banale, aber dauerhafte Fehlbelastungen:

•Abgelaufene Laufschuhe (fehlende Dämpfung, veränderte Fußstellung)

•Alte oder ungeeignete Einlagen (verändern das Gangbild → kompensatorischer Hartspann in Waden & Oberschenkel)

•Kompressionsstrümpfe bei langen Läufen – falsch gewählt oder zu eng → Mikrozirkulationsstörung, muskuläre Ermüdung.

3.3 Ultraläufer-spezifische Faktoren

Erfahrungen aus dem Ultralauf zeigen:

1.Kompressionsstrümpfe werden vermieden – sie stören über viele Stunden die Thermoregulation und können Stauungen begünstigen.

2.Bündchen werden oft aufgeschnitten, um selbst kleinste Druckstellen zu verhindern.

3.Fußpflege ist essenziell – zu lange Nägel oder Hornhaut verändern das Abrollverhalten und provozieren Fehlspannungen bis hoch ins Becken.

4. Behandlung – Was hilft wirklich?

4.1 Akute Maßnahmen

•Sanfte Detonisation: Querfriktionen, leichte Massagen, Deep Oscillation oder manuelle Lymphdrainage fördern Durchblutung und Stoffwechsel (DocCheck Flexikon, 2024).

•Keine aggressiven Dehnungen in den ersten 24–48 Stunden, um Mikrotraumen nicht zu vergrößern.

•Chiropraktik / manuelle Mobilisation nur, wenn segmentale Dysfunktion nachweisbar ist.

4.2 Chronisch-rezidivierender Hartspann

•Manuelle Therapie & Chiropraktik zur Korrektur der Ursache (z. B. ISG-Blockade → Hamstrings).

•Trainingstherapie:

•Exzentrisches Training für Fasziengleiten

•Sensorimotorische Übungen zur Normalisierung der Muskelspindel-Regulation

•Blackroll & Selbstbehandlung erst nach professioneller Basistherapie, sonst nur Symptombehandlung.

•Regenerationskontrolle: HRV, Schlafqualität und Muskelkaterdauer sind gute Indikatoren für Überlastung.

5. Prognose & Prävention

Je nach Ursache löst sich ein Muskelhartspann innerhalb von 3–7 Tagen, chronische Myogelosen benötigen oft mehrere Wochen und eine ganzheitliche Behandlung.

Prävention:

1.Equipment regelmäßig überprüfen – Schuhe < 800 km, Einlagen 1× jährlich anpassen.

2.Belastungssteuerung optimieren – v. a. bei Läufern & Kraftsportlern.

3.Stressmanagement – vegetative Dysregulation ist ein häufiger unterschätzter Faktor.

4.Patientenaufklärung: Hartspann ist kein „banaler Knoten“, sondern ein Stoffwechsel- und Steuerungsproblem des Muskels.

6. Praxiskästen

📦 Praxis-Check – Häufige Ursachen für Hartspann

✅ Abgelaufene Laufschuhe

✅ Alte Einlagen

✅ Zu enge Kompressionsstrümpfe

✅ Zu lange Fußnägel

📦 Ultraläufer-Spezial – 3 goldene Regeln

1.Keine Kompressionsstrümpfe, Bündchen aufschneiden

2.Minimaldruck-Equipment

3.Fußpflege ist Pflicht – Nägel und Blasen frühzeitig kontrollieren

7. Fazit

Muskelhartspann ist ein multifaktorielles Geschehen. Wer nur lokal behandelt, bekämpft Symptome, nicht die Ursache. Ein Blick auf Alltagsfaktoren und Ausrüstung ist oft entscheidend – gerade bei Sportlern. Praktische Tipps wie regelmäßiger Equipment-Check oder das bewusste Weglassen von Kompressionsstrümpfen im Ultralauf sind ebenso wichtig wie manuelle und physiologische Therapien.

📌 Quellen

DocCheck Flexikon – Myogelose

DocCheck Flexikon – Verspannung

Thermacare – Myogelose

Neuer Beitrag „Muskelhartspann“ auf unseren YouTube Channel online

Ein neuer Beitrag über ‚Muskelhartspann“ ist jetzt auf unseren YouTube Kanal „physio.behnke“ online.

Marco Knöpfler – Starkes Rennen beim Stilfser Joch Trail

Marco Knöpfler – Starkes Rennen beim Stilfser Joch Trail

21 Kilometer, 2100 HM, steile Trails, wechselnde Wetterbedingungen – der Stilfser Joch Trail ist und bleibt ein Lauf, der Respekt verdient.

Marco Knöpfler hat sich dieser Herausforderung gestellt und das Rennen in der „Just for Fun“-Kategorie erfolgreich gefinisht. Die Teilnehmer dieser Kategorie laufen ohne Wettkampflizenz, viele entscheiden sich spontan, manche warten bewusst auf stabile Wetterbedingungen – und dennoch ist das Rennen alles andere als gemütlich: Wer hier antritt, braucht Kraft, Ausdauer und mentale Stärke.

Respekt für eine starke Leistung

Marco lief das Rennen in 3:05 Stunden ins Ziel. Vergleicht man seine Zeit mit den Athleten der Competition-Kategorie, dann wird klar: Er hätte sich auch dort respektabel geschlagen und viele erfahrene Trailrunner hinter sich gelassen.

Aber bei einem Rennen wie diesem zählt nicht nur die Platzierung. Es zählt der Mut, überhaupt zu starten, und die Fähigkeit, 21 Kilometer in diesem extremen Gelände durchzuziehen.

Gut vorbereitet auf den Trail

Die letzten kleineren Probleme am Bewegungsapparat hatten wir im Vorfeld gut in den Griff bekommen – sodass Marco top vorbereitet an den Start gehen konnte.

Herzlichen Glückwunsch, Marco – eine starke Performance und ein verdienter Finisher am Stilfser Joch!

Rückenanalyse mit dem TRICURO go – Was Sie als Patient wissen sollten

Rückenanalyse mit dem TRICURO go – Was Sie als Patient wissen sollten

Was ist das TRICURO go?

Das TRICURO go ist ein modernes, mobiles Messgerät zur Analyse Ihrer Wirbelsäulenhaltung und Beweglichkeit.

Es arbeitet kontaktlos und nutzt Sensoren, um die Form und Beweglichkeit Ihrer Wirbelsäule zu erfassen – schnell, sicher und ohne Strahlenbelastung.

Wie funktioniert die Messung?

Die Messung erfolgt über ein kleines Gerät, das entlang Ihrer Wirbelsäule geführt wird.

Eine App erstellt in Echtzeit eine grafische Darstellung Ihres Rückens – diese zeigt Haltung, Beweglichkeit und mögliche Auffälligkeiten.

Die Messung dauert nur wenige Minuten und ist völlig schmerzfrei.

Wann ist eine Rückenmessung sinnvoll?

  • Bei chronischen Rückenschmerzen oder Haltungsschäden
  • Zur Verlaufskontrolle während einer Therapie (z. B. Chiropraktik, Training, Faszienarbeit)
  • Nach Verletzungen oder Operationen
  • Zur Vorsorge bei Berufsgruppen mit hoher körperlicher Belastung oder viel Sitzen

Was bringt Ihnen die Analyse?

  • Klare visuelle Darstellung Ihres Rückenprofils
  • Bessere Nachvollziehbarkeit von Therapieerfolgen
  • Motivation durch messbare Fortschritte
  • Individuelle Anpassung Ihrer Therapie anhand objektiver Daten

Gut zu wissen:

  • Die Messung ersetzt keine ärztliche Diagnose, kann aber wichtige Hinweise geben
  • Sie ist besonders geeignet zur begleitenden Analyse in der Physiotherapie, Chiropraktik und Gesundheitsprävention
  • Ihre Daten werden anonymisiert erfasst und nicht dauerhaft gespeichert

Haben Sie Fragen?

Sprechen Sie uns gerne an – wir zeigen Ihnen Ihr persönliches Rückenprofil und erklären, was Sie daraus mitnehmen können.

Trinken bei sportlicher Belastung

Trinken bei sportlicher Belastung

Ein Beitrag von Frank Behnke – Heilpraktiker · Physiotherapie · Sportphysiotherapie

Einleitung

Die Bedeutung einer gezielten Flüssigkeitszufuhr bei sportlicher Belastung ist unbestritten – doch die Umsetzung ist oft fehlerhaft:

Viele trinken zu viel, zu wenig oder das Falsche – und gefährden damit Leistung, Regeneration und im Extremfall sogar ihre Gesundheit.

Diese Abhandlung klärt praxisnah, was bei länger andauernden Belastungen – insbesondere bei Hitze – physiologisch passiert, und welche Trinkstrategie wirklich sinnvoll ist.

Physiologischer Hintergrund

Beim Sport verliert der Körper über Schweiß nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte wie:

Natrium (Na⁺)

Chlorid (Cl⁻)

Kalium (K⁺)

Magnesium (Mg²⁺)

•Spuren von Zink und Kalzium

Ein Verlust von mehr als 2 % des Körpergewichts durch Schweiß kann bereits die körperliche Leistungsfähigkeit deutlich mindern, das Herz-Kreislauf-System destabilisieren und die Thermoregulation stören.

(↳ Sawka et al., 2007)

Typische Folgen unzureichender Trinkstrategien:

•gesteigerte Herzfrequenz

•schnellere Erschöpfung

•Kopfschmerzen

•Muskelkrämpfe

•erhöhter Cortisolspiegel

•und bei extremem Fehlertrinken: Hyponatriämie

(↳ Hew-Butler et al., 2015)

Wie viel trinken?

Die Trinkmenge sollte nicht pauschal, sondern individuell angepasst werden.

Allgemeine Empfehlungen lauten:

Belastungsdauer Trinkmenge (bei Hitze)

< 60 Min meist keine Zufuhr nötig, außer bei Hitze

60–120 Min 400–800 ml/h

>120 Min 600–1000 ml/h

Empfohlen wird ein Wiegetest vor und nach dem Training:

Jeder Kilogrammverlust entspricht ca. 1 Liter Schweiß.

Was trinken?

Reines Wasser reicht bei längerer Belastung nicht aus.

Empfohlen werden:

Isotonische oder leicht hypotone Getränke:

•enthalten Natrium (400–700 mg/l)

•ggf. Glukose oder Maltodextrin (6–8 % Kohlenhydratanteil)

•osmotisch angepasst, um Wasseraufnahme im Darm zu beschleunigen

Ungünstig:

•Leitungswasser pur (→ „Verdünnungshyponatriämie“)

•reine Magnesium- oder Multivitamin-Drinks (→ keine akute Wirkung)

•alkoholhaltige Getränke (→ dehydrierend)

(↳ Thomas et al., 2016; Shirreffs, 2005)

Elektrolyte gezielt zuführen

Am wichtigsten ist Natrium, da es Wasser im Extrazellulärraum hält.

Empfehlung:

0,5–0,7 g Natrium pro Liter Trinkflüssigkeit

Ergänzend:

•Kalium (ca. 200 mg/l)

•Magnesium (nur bei Mangel relevant)

•evtl. Elektrolytkapseln bei hoher Schweißrate

Trinkzeitpunkt – nicht zu spät!

Trinken nach Durstgefühl ist bei kürzeren Einheiten sinnvoll.

Aber:

Unter Hitzestress oder intensiver Belastung ist das Durstempfinden verzögert.

Besser:

•300–500 ml ca. 30–60 Minuten vor Belastung

•danach alle 15–20 Minuten kleine Mengen trinken

(↳ Casa et al., 2000)

Praktische Tipps für Training & Wettkampf

Phase Empfehlung

Vorher 300–500 ml, leicht gesalzen oder mit Elektrolytzusatz

Währenddessen alle 15–20 Min. trinken, insgesamt 400–800 ml/h

Nachher Flüssigkeitsverlust ausgleichen: 1,5× Schweißverlust

Sonderfall Hitze ggf. Elektrolyte zusätzlich zuführen (Trinksalze, Kapseln)

Fazit

Gezieltes Trinken ist keine Nebensache – es ist Leistungsfaktor und Gesundheitsgarantie zugleich.

Gerade bei Hitze, langen Einheiten oder hoher Intensität entscheidet das „Wie“ über dein Durchhaltevermögen, deine Regeneration – und ob du deinen Körper schützt oder überforderst.

Trinke mit System – nicht mit Bauchgefühl.

Quellen:

1.Sawka, M.N. et al. (2007): American College of Sports Medicine position stand. Exercise and fluid replacement.

2.Thomas, D.T. et al. (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Nutrition and Athletic Performance.

3.Casa, D.J. et al. (2000): Preexercise hydration and physiological effects during exercise.

4.Shirreffs, S.M. (2005): The importance of good hydration for work and exercise performance.

5.Hew-Butler, T. et al. (2015): Statement of the 3rd International Exercise-Associated Hyponatremia Consensus Conference.

Heparin sicher anwenden – Anleitung zur Bauchspritze

Heparin sicher anwenden – Anleitung zur Bauchspritze

Wenn Sie Heparin zur Vorbeugung von Thrombosen selbst spritzen müssen, ist die richtige Technik wichtig, um Blutergüsse, Verhärtungen oder Hautreizungen zu vermeiden. Diese Anleitung hilft Ihnen dabei.

Vorbereitung

• Waschen Sie sich gründlich die Hände.

• Nehmen Sie die Fertigspritze aus dem Kühlschrank und lassen Sie sie etwas auf Raumtemperatur kommen.

• Wählen Sie eine bequeme Sitz- oder Liegeposition.

• Desinfizieren Sie die vorgesehene Einstichstelle und lassen Sie sie kurz trocknen.

Einstichstelle: Bauchdecke

• Teilen Sie den Bereich rechts und links vom Bauchnabel gedanklich in vier Felder (Quadranten):

oben rechts, unten rechts, unten links, oben links

Halten Sie das Rotationsprinzip im Uhrzeigersinn ein, um das Gewebe zu schonen. Spritzen Sie nicht zweimal hintereinander in denselben Bereich.

• Halten Sie dabei ausreichend Abstand zum Bauchnabel (mindestens 5 cm) und vermeiden Sie Hämatome oder bereits gereizte Stellen.

Spritzen – so geht’s

1. Heben Sie mit zwei Fingern eine kleine Hautfalte an.

2. Führen Sie die Nadel senkrecht (90°) zur Haut in die Falte ein.

3. Drücken Sie die Spritze langsam und gleichmäßig leer.

4. Ziehen Sie die Nadel heraus und drücken Sie die Stelle kurz mit einem trockenen Tupfer abnicht reiben!

Nachsorge & Entsorgung

• Entsorgen Sie die gebrauchte Spritze sicher in einem durchstichsicheren Behälter (z. B. in der Apotheke erhältlich).

• Kontrollieren Sie regelmäßig die Haut auf Rötungen oder Verhärtungen.